Es ist etwa 30 Jahre her, dass Jutta Bleckmann durch ihren Mann zum Klettern kam. „Er hat mich langsam an sein Hobby herangeführt“, erinnert sie sich. „Wir sind zunächst viel gewandert.“ Die Wanderrouten wurden immer anspruchsvoller, bis das Ehepaar gemeinsam den ersten Klettersteig bewältigte. Seitdem zieht es Jutta Bleckmann regelmäßig in die Berge: „Klettern macht süchtig.“
Ausgestattet mit festem Schuhwerk, Brust- und Hüftgurt, Seilen und Seilbremse, Karabinern und Helm nehmen die Urlauber oft schon die erste Seilbahn, um genug Zeit am Berg zu haben. Welchen Klettersteig – das ist ein mit Eisenleitern, Eisenstiften und Seilen gesicherter Weg am Fels – ihr Mann und sie wählen und welchen Weg zurück ins Tal, ist zuvor gründlich erarbeitet.
Erholung in der Natur
Es ist die Mischung aus An- und Entspannung in der Natur, die Jutta Bleckmann an dieser Art von Urlaub schätzt. „Man braucht nicht nur Kondition, Kraft und Trittsicherheit, sondern sollte auch schwindelfrei und mutig sein“, erklärt sie. Bis auf wenige harmlose Schürfwunden ist sie stets unfallfrei aus den Bergen zurückgekehrt. „Sicherheit hat oberste Priorität!“
Um Sicherheit geht es bei Jutta Bleckmann auch im Beruf. Seit 2004 berät sie bei der Evangelischen Altenhilfe Duisburg Menschen, die von Pflegebedürftigkeit betroffen sind und ihren Alltag nicht mehr ohne Unterstützung bewältigen können. „Häufig geht es darum, einen passenden Heimplatz zu finden, aber manchmal suchen wir auch nach Möglichkeiten einer ambulanten Versorgung“, erklärt die examinierte Krankenschwester und Sozialwissenschaftlerin.
Neben ihrer vielfältigen Berufserfahrung hilft ihr im Umgang mit den Ratsuchenden ihre Zusatzqualifikation in systemischer Familientherapie. „Wenn Familien zur Beratung kommen, geht es oft auch um unterschiedliche Bedürfnisse und Erwartungen. Es ist wichtig, diese offen anzusprechen. Die Beratung trägt dazu bei, unklare Situationen aufzulösen und allen Betroffenen Sicherheit zu geben.“
2020: Kontakt fast nur telefonisch
Seit Frühjahr 2020 berät Jutta Bleckmann pandemiebedingt fast ausschließlich telefonisch. Auch persönliche Treffen mit Berufsbetreuern und ihren Ansprechpartnern im Krankenhaus-Sozialdienst konnte es zuletzt nicht mehr geben. „Ich hätte nicht gedacht, dass meine Arbeitsweise gegen Ende meines Berufslebens noch einmal so eingeschränkt wird“, bedauert die 64-Jährige.