Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat im Januar 2021 zur Aktion #lichtfenster aufgerufen, um an die vielen Toten der Corona-Pandemie zu erinnern. – Ein Impuls von Pfarrer Martin Winterberg, dem stellvertretenden Aufsichtsratsvorsitzenden der Evangelischen Altenhilfe Duisburg.
Sicherlich lässt die Wortwahl „an und mit Covid 19 verstorben“ keine genaue Unterscheidung zu, ob bei den je einzelnen Menschen die Infektion durch das Corona-Virus ursächlich für ihren Tod war, ob es den Tod beschleunigt hat oder ob sie sich bereits im Sterbeprozess noch infiziert haben. Das ist sicherlich eine akademische und müßige Diskussion in Anbetracht dessen, dass ein Mensch gestorben ist. Was allerdings nichts von dem nimmt, dass die Pandemie für viele Menschen den Tod hat näher rücken lassen. Die Gefahr der Infektion ist allen denjenigen deutlich, die das Virus nicht verleugnen und eine unnötige Panikmache behaupten.
Traurigkeit braucht Raum
Jeder Tod ist ein Abschied. Einer, der mit Traurigkeit zu tun hat. Egal ob die „Warum-Frage“ im Raum stehen bleibt oder ob es eine Einsichtigkeit in die Begrenztheit des Lebens gibt. Dieser Traurigkeit muss Raum gegeben werden. Und da uns in dieser Pandemie-Zeit oftmals ein gutes Abschiednehmen erschwert worden ist, da Besuche manchmal nicht möglich waren, ist es umso wichtiger, dafür doch noch einen Möglichkeit zu finden.
Der Bundespräsident hat angeregt, dass wir an einem jeden Freitagabend eine leuchtende Kerze ins Fenster stellen. In der Salvatorkirche, unserer Duisburger Stadtkirche, brennt zu den Öffnungszeiten eine besondere Erinnerungs- und Trauerkerze auf dem Altar und es liegt ein Gebet aus. Das sind verschiedene Möglichkeiten des Gedenkens und der Trauer.
Kein Mensch je vergessen
Bei alledem liegt der größte Trost aber darin, dass wir wissen dürfen, dass bei Gott kein Mensch je vergessen sein wird. In den Psalmgebeten der Bibel drückt sich dieser Trost aus: Ein Mensch ist in seinem Leben wie Gras, er blüht wie eine Blume auf dem Felde; wenn der Wind darüber geht, so ist sie nimmer da, und ihre Stätte kennet sie nicht mehr. Die Gnade aber von Gott, dem HERRN, die währt von Ewigkeit zu Ewigkeit über denen, die ihn fürchten (Psalm 103,15-17).
Bei aller Vergänglichkeit in dieser Welt, da dürfen wir wissen, dass wir bei Gott unvergänglich und für alle Zeiten aufgehoben sind. Gerade in den Zeiten der Pandemie mit ihren Folgen, kann dieses ein Trost sein.
Öffnungszeiten der Salvatorkirche:
Di: 15-17 Uhr, Do: 10-12 Uhr, Fr: 15-17 Uhr, Sa: 11-13 Uhr