Bei der Evangelischen Altenhilfe Duisburg haben 2020 viele junge Leute ihre Ausbildung zur Pflegefachkraft begonnen. Allerdings konnte diese wegen der Pandemie nicht nach Plan laufen. Pflegedienstleiter Jens Deselaers erklärt: „Eigentlich hätten unsere Azubis zunächst einen Theorieblock in der Schule gehabt.“ Wegen des ersten Lockdowns im Frühjahr 2020 und der Kontaktbeschränkungen fiel dieser vorübergehend aus. Die angehenden Pflegefachkräfte waren stattdessen in ihren Ausbildungsbetrieben im Einsatz – und dort eine wichtige Unterstützung im neuen Pandemie-Alltag.
„Wir hatten das große Glück, die Schüler in den ersten Corona-Monaten häufiger als zu Nicht-Pandemiezeiten üblich in unseren Häusern zu haben“, sagt Jens Deselaers. „So gab es mehr Hände, die mit anpacken konnten. Für unser Team war das eine sehr große Hilfe. Auch die Bewohner haben sich über die zusätzlichen Bezugspersonen gefreut, vor allem während des Besuchsverbotes.“
Themen wie Hygiene, Pandemieplanung und Arbeiten mit Schutzkleidung lernten die Auszubildenden nicht in der Theorie, sondern täglich in der Praxis. Wohnbereichsleiterin Daniela Ohlsen berichtet: „Wir haben sie in fast alle Aufgaben einbezogen und gründlich angeleitet. So konnten sie schnell selbständig arbeiten. Einige Schüler waren sogar bereit, sich im Quarantäne-Bereich einsetzen zu lassen. Dass sie sich selbst und andere dabei sehr gut geschützt haben zeigt, wie verantwortungsvoll sie mit dieser Herausforderung umgegangen sind.“
Wann immer ihre Unterstützung benötigt wurde – die Azubis waren stets zur Stelle und haben überdurchschnittliches Engagement gezeigt. Daniela Ohlsen: „So konnten wir unsere Schüler viel besser kennenlernen. In dieser schwierigen Zeit haben viele von ihnen echte Macher-Qualitäten unter Beweis gestellt. Dafür sind wir sehr dankbar. Wir wünschen uns, dass sie uns auch nach ihrem Examen in unseren Einrichtungen unterstützen“, so Daniela Ohlsen.
Wegen der hohen Infektionszahlen im Frühjahr 2021 ist es möglich, dass auch die Auszubildenden, die am 1. April in den Beruf starten, zunächst in ihren Betrieben beginnen. Dieses Konzept befürwortet auch die Zentrale Heimleitung Petra Rathofer: „Die meisten unseren Mitarbeitenden sind geimpft. Bei unseren Praxisanleitern sind die Schüler*innen erst einmal in guten, sicheren Händen.“