Das Team im Evangelischen Pflegeheim Orsoy erarbeitet jedes Jahr ein Programm mit Festen und Feiern, Einkaufsfahrten und Ausflügen. „So gut wie nichts davon kann in diesem Jahr stattfinden“, bedauert Elke Wissing von der Sozialen Betreuung. „Die Pandemie macht die meisten unserer geplanten Aktivitäten unmöglich.“
Das Besuchsverbot und die Kontaktsperre zu Beginn der Coronakrise haben in der Pflegeeinrichtung zu einer Vielzahl von Veränderungen im Alltag geführt: Die Bewohner durften ihre Mahlzeiten nicht mehr gemeinsam im Speisesaal zu sich nehmen, sondern aßen für sich auf ihren Zimmern. Ihnen fehlten die vertrauten persönlichen Kontakte zu ihren Familien. Viele beliebte Gruppenangebote, zum Beispiel das Singen im Chor und die gemeinsame Gymnastik, fielen aus.
„Das war eine sehr große Umstellung für uns alle“, erinnert sich Elke Wissing. Gewohnte Kommunikationsmöglichkeiten – in der Cafeteria, im Gruppenraum, auf dem Flur – gingen verloren. Viele Senioren fühlten sich isoliert, ihnen fehlte das gesellige Beisammensein.
Das Team der Sozialen Betreuung wurde kreativ: Die Mitarbeiter motivierten die Bewohner zum Telefonieren, sie schrieben gemeinsam Postkarten und entdeckten Skype als vorübergehenden Ersatz für die persönliche Begegnung. Elke Wissing: „Es hat vielen unserer Bewohner geholfen, ihre Angehörigen wieder einmal zu sehen, auch wenn es nur auf einem kleinen Bildschirm war.“
Der Mitarbeiterin der Sozialen Betreuung ist es wichtig zu betonen, dass die Senioren zu keiner Zeit „eingesperrt“ waren. Bei geeignetem Wetter und mit dem geforderten Abstand haben sie draußen gesessen und waren spazieren. Für die notwendigen umfangreichen Hygienemaßnahmen hatten sie immer Verständnis.
Inzwischen sind im Evangelischen Pflegeheim Orsoy wieder mehr gemeinsame Aktivitäten möglich: Besuche im Zimmer des Bewohners oder im eigens eingerichteten Besuchsraum, zudem Raterunden, Erinnerungsarbeit und Bewegungsübungen in Kleingruppen. „Wir sind alle sehr froh, dass die Zeit der Isolation vorbei ist“, so Elke Wissing. „Aber wir bleiben trotzdem sehr vorsichtig und achten streng auf die Einhaltung der Hygieneregeln.“